April 2003

Krokusse und Osterglocken auf der Vue des Alpes

Glücklich und voller blumiger Eindrücke bin ich nach meiner neusten Wanderung wieder daheim gleandet. Der letzte Teil der Jurahöhenwege, welche ich erkunden wollte, ist jetzt noch dazugekommen. Vor einiger Zeit bin ich hier in Arlesheim gestartet und bin immer den rot-gelben Markierungen gefolgt und kam einmal bis Reigoldswil. Wenn mich die Wanderlust packte, knüpfte ich immer am erreichten Ziel wieder an und sah mal, wie weit ich wieder kam. Zweimal war ich drei Tage unterwegs und habe inzwischen einmal Neuenburg via Weissenstein und Chasseral erreicht, dann gings von hier über den Blauen in die Freiberge nach Saignelégier und dort war ich von Le Noirmont das letzte Mal wieder heimgefahren. Es waren jeweils auch ganz besondere Erlebnisse, so allein unterwegs. Dieses Mal habe ich jetzt aber Käthy gluschtig und neugierig gemacht, zu sehen, ob die Narzissen auf der Vue des Alpes wohl eben am Blühen seien. Ich fuhr nämlich letztes Jahr mit Edith und Rysiu ins Papillorama und auf dem Heimweg über diesen Pass. Bei einem Halt dort, sah ich in den Wiesen überall verblühte Überreste dieser Frühlingsboten und nahm mir vor, diese einmal in ihrer Blüte zu sehen. Wir knüpften nun also in Le Noirmont an, welches wir mit der Bahn anpeilten. Über sanfte Jurahöhen und Pferdeweiden erreichten wir La Ferriere, wo wir im Cheval Blanc zum Nachtessen verwöhnt wurden und ein gutes Nachtlager fanden. Schlüsselblumen blühten im Wald und auf den Feldern und bald begegneten uns auch die ersten wilden Osterglocken. Noch standen die Bäume leer und filigran und noch nicht so weit wie bei uns. Das Wetter war uns hold und hielt sich gottseidank nicht an den Wetterbericht. Nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald, öffnete sich eine Wiese zuoberst auf der Vue des Alpes und ich kam wirklich fast ins Flippen. Das Timing für die Blüte der Osterglocken und Krokusse hätte nicht idealer sein können! Mein Ostergeschenk war vollkommen. Wir erhielten im Hotel de la Vue des Alpes ein Zimmer und nahmen am Sonntag den Rest des Weges über Valangin, einem winzigen alten Städtchen mit einem Schloss und einer uralten Kirche, nach Neuenburg unter die Füsse. Ein leichter Muskelkater unterstützt mich jetzt beim Schreiben und Senden des illustrierten Monatsberichts.